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M42, der Zentralbereich des Orionnebels

19.02.2024, 22:30, von Dietmar Gutermuth


Dietmar Gutermut hat vor kurzem mal wieder eine beeindruckende Aufnahme von seiner Sternwarte aus gemacht. Dazu schreibt er, welcher Herausforderung er sich bei diesem Objekt gestellt hat und wie er dafür vorgegangen ist.

Der Orionnebel gehört sicher zu den am meisten abgelichteten Deepsky-Objekten überhaupt und von daher erspare ich mir die detaillierte Beschreibung des Objekts.
Meine letzte Aufnahme von M42 liegt nun schon viele Jahre zurück und für mich war es ein Anreiz, die Dynamik meiner neu erworbenen CMOS-Kamera daran zu testen. Bekanntermaßen ist es immer besonders schwierig, den großen Helligkeitsumfang vom Zentralbereich, um die Trapezsterne herum, bis zu den schwachen Randbereichen gemeinsam in einer Aufnahme darzustellen. Eine gängige Technik ist hierfür die Kombination von Kurz- und Langzeitbelichtungen, das sogenannte HDR (High Dynamic Range). Ich hingegen, wollte mit einer Sequenz mit nur einer Belichtungszeit, möglichst den gesamten Dynamikbereich der Kamera von > 14 Blendenstufen ausschöpfen.
Für die Einzelbelichtungen pro RGB-Frame habe ich 60s gewählt. Eigentlich hätte ich noch kürzer belichten sollen, da die hellsten Trapezsterne in den einzelnen Farbkanälen bereits ausgebrannt waren. Doch diesen Kompromiss bin ich für meinen Versuch eingegangen.
Die Bearbeitung erfolgte durch nichtlinearen Stretch der Daten mit dem DDP-Filter in AstroArt, in Kombination mit der Maskentechnik in PhotoShop.
Leider spiele das Seeing bei der vergleichsweise geringen Horizonthöhe nicht so recht mit und so lagen die FWHM-Werte bei über 2,7 Bogensekunden, was bei meiner langen Aufnahmebrennweite schon zu deutlichem Detailverlust führt. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis, was die Dynamikbewältigung betrifft, recht zufrieden.
Aufnahmedaten:
Instrument: 12" Newton-Cassegrain NCT300 (Eigenkonstruktion) im Primärfokus mit ASA-Korrektor bei f=2075mm
Aufnahmekamera: CMOS QHY268M @-10°C Sensortemperatur
Guiding: Lodestar Pro am OAG
Belichtungszeiten: R: 25x60s; G,B: je 20x60s
Filter: Antlia-Filtersatz R, G, B
Gesamtbelichtungszeit: 1h05m
Aufnahmedatum: 10.01.2024

Dietmar Gutermuth
Distant Horizon Observatory, Calden






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